Oma Hausbachers Marillenmarmelade
Sommerzeit ist Marillenzeit.
Dieses Steinobst lieben wir Österreicher ganz besonders. Egal ob als Marmelade, zu flaumigen Knödeln verarbeitet oder als kleiner Vitaminkick zwischendurch, die orangen goldigen Früchte überzeugen in vielen Formen.
Speziell in den Sommermonaten, zur Reifezeit der Marillen, finden sich viele großartige Gerichte auf den Speisekarten. Da wir aber natürlich auch im Winter nicht auf diesen herrlichen Geschmack nach Sonne und Ferien verzichten möchten, wird bei uns im Haus eingekocht.
Und zwar von Oma Hausbacher persönlich.
Mit ein bisschen Überredungskunst hat sie sich überzeugen lassen, ihr Familienrezept mit uns zu teilen und eines gleich vorweg…
Von einer kleineren Menge wird tunlichst abgeraten – Ihr werdet sehen, von dieser Köstlichkeit kann man einfach nicht genug bekommen!
Zuallererst ist die Auswahl der Marillen sehr, sehr wichtig. Bei uns kommen nur echte Wachauer Marillen in die Marmelade. Diese müssen auch den richtigen Reifegrad haben, welcher in den Tagen vor dem Einkochen durch Geschmacksproben natürlich mehrmals überprüft werden muss... Schön saftig sollen sie sein, und süß – eher schon weicher als hart und auf keinen Fall dürfen sie wassrig schmecken.
Ist die Auswahl getroffen und der Geschmackstest hat überzeugt, geht es ans Entkernen und Zuschneiden. Die Marillenstücke sollen alle ungefähr die gleiche Größe haben, nicht zu klein und nicht zu groß – das liegt im Gefühl – meint Oma Hausbacher. Na, hoffentlich verrät sie uns aber die Mengenangaben für Zucker und Fruchtanteil, denn ob unser Gefühl auch so gut geschult ist wie das von Gerlinde bezweifeln wir ein wenig… ?
Kleiner Spaß… Für den Wintervorrat empfehlen wir folgende Mengen bereit zu stellen:
5 kg Wachauer Marillen – entkernt und zugeschnitten
2 kg Gelierzucker
1 kg Kristallzucker
Am Herd steht schon ein großer Topf und wartet, so wie wir, nur darauf, dass es endlich los geht und sich der herrliche Duft von frisch gekochter Marmelade im ganzen Haus verteilt.
Zu Beginn kommen die Marillen in den Topf und werden auf mittlerer Hitze für 10 Minuten schön weich gekocht. Um ein Anbrennen zu verhindern ist wirklich wichtig, dass die leicht kochende Masse ständig gut umgerührt wird.
Nach den 10 Minuten Kochzeit wird die Masse mit einem Pürierstab ein wenig püriert, je nach Geschmack kann hier entschieden werden ob lieber größere Fruchtstücke in der Marmelade sein sollen oder ob eine gleichmäßige Konsistenz gewünscht ist.
Hat man die Wunschmischung erreicht, kommt die Zuckermischung zu dem Obst und wie könnte es auch anders sein, kommt trotz Mengenangaben ein lockeres: „Weißt, halt schon ein bissal nach Gefühl“ von der Marmeladeköchin Gerlinde. Also mit viel Gefühl wird der Zucker eingearbeitet und auch hier ist wieder etwas Ausdauer für die Armmuskeln gefragt – denn für weitere 10 Minuten wird stetig gerührt und weiter eingekocht. Es empfiehlt sich also ein guter „Einkochpartner“ mit dem man während der Rührzeit gut quatschen kann und bei Bedarf auch mal der Kochlöffel weitergegeben wird.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Vorbereitung der Gläser, in die wir die Marmelade einfüllen möchten. Toll ist, dass die Marmeladegläser immer wieder verwendet werden können, wenn man denn die passenden Deckel dazu findet… ?
Eine gute Idee ist es verschieden große Gläser zu verwenden – an manchen Tagen braucht man nur eine kleine Menge zum Verfeinern von Gerichten und an anderen gibt es für die Großfamilie Marillenpalatschinken – da muss dann schon das größte Glas goldener Köstlichkeit herhalten.
Die Gläser werden noch einmal gut durchgewaschen und anschließend für 10 Minuten inklusive Deckel in kochendes Wasser gelegt. Sie sollen nicht mit Textilien abgetrocknet werden, da sonst wieder Spuren in die Gefäße geraten können, die eine lange Haltbarkeit der Marmelade verhindert. Also besser einfach auf einem Gitter abtropfen lassen.
Wenn die zweite Phase der Einmachzeit verrührt wurde, machen wir eine Gelierprobe um sicher zu gehen, dass die Konsistenz unserer Marillenmarmelade perfekt ist. Dafür geben wir einen Teelöffel der heißen Marmelade (vom Verkosten wird an dieser Stelle leider abgeraten) auf einen kalten Teller. Wird die Marmelade nach etwas Abkühlzeit ausreichend fest, ist sie bereit zum Abfüllen. Und das wäre dann auch der beste Moment für eine Kostprobe!
Die heiße Marmelade mit Hilfe eines Marmeladentrichters in die sterilen Einmachgläser abfüllen, hier ist bitte wirklich Vorsicht geboten – die heiße Masse kann bei Kontakt mit der Haut zu Verbrennungen führen.
Nach der präzisen Abfüllaction werden die Gläser mit dem Deckel gut verschlossen und kopfüber auf ein Geschirrtuch gestellt – die kochend heiße Marmelade sterilisiert mögliche Keime am Rand des Glases und am Deckel.
Wenn die Marmelade ausgekühlt ist, muss nur noch ein sicheres Versteck vor Naschkatzen gefunden werden… Es empfiehlt sich, die Gläser an einem kühlen dunklen Ort zu lagern.
In unserem Haus wandert Oma Hausbachers Marmelade direkt auf das Frühstücksbüffet – sie ist, gemeinsam mit Salzburger Milch Butter, einfach der perfekte Begleiter zum Milchzopf von unserem Bäcker Habersatter.
Wir wünschen euch viel Freude beim Einkochen und vor allem beim Schlemmen eurer selbstgemachten Marillenmarmelade.